Smart Home: Kundenwünsche bleiben unerfüllt

Treffen Smart Home-Angebote eigentlich den Bedarf von Hausbesitzern und Mietern?

Mit dem „Evohome“ von Honeywell lässt sich unter anderem die Heizung steuern. (Abb. Honeywell) In zwei Gemeinschaftsstudien zum Kundennutzen von Smart-Home-Anwendungen hat Prof. Dr. Thorsten Schneiders vom Cologne Institute for Renewable Energy (CIRE) der FH Köln gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Innofact AG, Düsseldorf, dem Kölner Büro Jung Stadtkonzepte sowie Partnern aus der Energie-, Heiz- und Elektroinstallationsbranche die Anforderungen von Kunden an Smart Home untersucht.

Das Ergebnis: Die Angebote der Hersteller und die Wünsche der Kunden liegen in vielen Bereichen weit auseinander. Bislang konzentrieren sich die Anbieter vor allem auf die Themen Energieeffizienz und Komfort. Darüber hinaus gibt es bislang aber nur wenige Angebote. Kunden, die Smart-Home-Lösungen für die Sicherheit (75 %), als Multimediazentrale (49 %) oder für Pflege und Gesundheit (41 %) einsetzen würden, finden laut Studie keine Systeme.

Für die Studie hat Schneiders alle Smart Home-Systeme, die sich zurzeit in Deutschland auf dem Markt befinden, analysiert und bewertet. Fazit: Es gibt derzeit eine Vielfalt an Produkten, aber noch keinen einheitlichen Standard.

Die erste Studie im Juni 2014 behandelte das Thema „Kundennutzen Smart Home für Hauseigentümer und Laienvermieter“. Im Dezember 2014 folgte die Studie „Kundennutzen Smart Home im Mietermarkt“. Das Besondere an den Studien ist die umfassende Recherche des Marktangebots von Smart-Home-Systemen verbunden mit der Analyse der Entwicklungen und Trends im Immobilienmarkt und der repräsentativen Marktforschung bei verschiedenen Kundenzielgruppen. So konnten Marktangebot und Kundenwünsche gegenübergestellt werden. Die Aussagen und Ergebnisse der Studie basieren laut Prof. Dr.-Ing. Dipl. Wirt.-Ing. Thorsten Schneiders, FH Köln, auf einer repräsentativen Umfrage und sind statistisch abgesichert.

Die Studien sind bei Innofact erhältlich:
– Projektbericht „Kundennutzen Smart Home im Mietermarkt“ (540 € zzgl. 19 % MwSt.)
– Projektbericht „Kundennutzen Smart Home für Hauseigentümer und Laienvermieter“ (250 € zzgl. 19 % MwSt.)
– Beide Projektberichte (690 € zzgl. 19 % MwSt.)

Artikelnummer: cci34961

Ein Kommentar zu “Smart Home: Kundenwünsche bleiben unerfüllt

  1. Das Thema Gesundheit und Sicherheit haben die Japaner schon in den frühen 90ern mit ihrem „TRON-House“ und mit ihrem Standard „ECHONET“ realisiert. Darüber wurde auch hier und in einigen Fachartikeln berichtet. Nur haben die Produktmanager in Europa eben nur das entwickelt, was sie am besten konnten und der Vertrieb musste das Problem zu deren Lösung suchen… Die Studie zeigt wieder einmal, dass der Markt einfach anders funktioniert – und Marketing auch.. Was nützen nun die vielen Standards, die wir in Europa haben? Das ist wie mit der Medizin. Wenn es gegen eine Krankheit viele Medikamente gibt, gibt es eigentlich kein Medikament das wirkt. Im TAE-Kurs „Building-Control“ konnten die Teilnehmer bereits 1993 erfahren, dass vernetzte Analysegeräte, eingebaut in Toiletten, entstehende Erkrankungen feststellen können und Sensoren im Fußboden umgefallene, liegende Personen an ständig besetzte Stellen melden. Was interessiert schon der Bedarf der Kunden, wenn man sonst auch gute Ausreden für mangelndes Geschäft hat? Unseren elitären Managern kann man viel erzählen – ob sie das beurteilen können, ist ein anderes Thema – Hauptsache die Quartalszahlen passen. Schaun‘ mer mal, wer den Kundenbedarf zuerst „trifft“.

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