Bilanz des Schreckens: TNS analysierte 10.000 Energieausweise

  • Bilanz des Schreckens: TNS analysierte 10.000 Energieausweise
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Seit Inkrafttreten der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) am 1. Mai 2014 wurden in Deutschland rund 500.000 Energieausweise ausgestellt. Um zu prüfen, welche energetische Qualität die angebotenen Gebäude und Wohnungen gemäß den Energieausweisen aufweisen, hat TNS mehr als 10.000 Energieausweise analysiert.

Gebäudeenergieausweise enthalten seit Mai 2014 die Angabe einer Effizienzklasse A (Endenergiebedarf < 30 kWh/m²a) bis H (> 250 kWh/m²a). (Abb. BMVBS) Seit Inkrafttreten der aktuellen EnEV am 1. Mai 2014 müssen für alle zum Verkauf, zur Vermietung oder Verpachtung angebotenen Immobilien Energieausweise erstellt werden. Die für die Energieausweiserstellung erforderlichen wesentlichen Daten werden seitdem beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) elektronisch gespeichert. TNS Infratest, Bielefeld, hat in Zusammenarbeit mit Energieausweis48, Köln, in einer Auswertung 10.354 zwischen Mai 2014 und April 2015 erstellten Energiebedarfsausweise für Wohngebäude herangezogen. Das Ergebnis dieser Analyse liefert ein erstes, aber leider niederschmetterndes Abbild zum Ist-Zustand der energetischen Qualität des Wohngebäudebestands in Deutschland.

Mitglieder von cci Wissensportal lesen nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse dieser Analyse.
 

Artikelnummer: cci35066

2 Kommentare zu “Bilanz des Schreckens: TNS analysierte 10.000 Energieausweise

  1. Ich gebe Herrn Geier vollkommen Recht. Es ist schon ziemlich bedenkenswert, dass die Regelung oder Automation schlechthin fast nie ihre Möglichkeiten ausspielen kann. Auch unser Haus ist mind. 30% „besser“ als vom Energieberater (Stuckateur) im Energieausweis berechnet. Die Empfehlungen darin sind katastrophal: „Hydraulischer Abgleich“ und „Brennwertkessel“ bei Einrohrheizung (ohne diese vorher umzubauen) etc.
    Ich glaube das Ergebnis der TNS Studie ist dem Verkaufsbestreben für Verbundwärmedämmung geschuldet.

  2. Gehen wir mal davon aus, dass die Energieausweise korrekt ausgestellt wurden. Dann könnte man denken, dass unsere Häuser in einem katastrophalen Zustand in Bezug auf Wärmedämmung sind. Aber ist das wirklich die Wahrheit? In meinem Bekanntenkreis höre ich immer wieder von immensen Energiekosten für deren Einfamilienhäuser, die allesamt um das Jahr 2000 gebaut wurden. Ich dagegen komme mit wesentlich weniger aus, und das liegt nicht an meiner im Jahre 2005 nachgerüsteten Solarthermieanlage. Bei allen Diskussionen höre ich heraus, dass sich kaum einer mit der Regelung der Heizungsanlage beschäftigt. Üblicherweise stellen die Heizungsbauer die Anlagen ein, und darauf verlassen sich dann die Nutzer. Da wird dann Warmwasser die gesamte Nacht und auch tagsüber aufgewärmt, obwohl in der Regel keiner zuhause ist, oder die Heizung wird nicht auf ein Minimum der Tageszeit oder in den Temperaturen abgesenkt, sondern noch teilweise mit Vorlauftemperaturen jenseits von 50 °C betrieben. Das Ganze ist meiner Meinung nach viel stärker ein Regelungsproblem als ein Dämmungsproblem. Und die verbauten Heizungsregler machen es einem Laien nicht unbedingt einfach, zu verstehen, was man so einstellen kann.
    Dipl.-Ing. Rüdiger Geier, Stulz GmbH

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