Der Geruchsintensität einen Namen geben

Was heißt „6 pi“ auf deutsch?

(Abb. IBP)
Gerüche in Gebäuden sind häufig ein Auslöser für Beschwerden. Zwar gehen sie laut IBP nur selten mit einer erhöhten Konzentration an flüchtigen organischen Stoffen (VOC) in der Innenraumluft einher, die Menschen krank machen können, dennoch sind Fehlgerüche ein Problem. Analytiker und Aromachemiker am IBP bewerten diese Fehlgerüche von Räumen und Materialien, identifizieren die geruchsaktiven Stoffe, lokalisieren die Geruchsquellen und geben Empfehlungen zur Geruchsbeseitigung oder -minimierung.

Das IBP ist für die Geruchsbewertung gemäß DIN ISO 16000-28 „Innenraumluftverunreinigungen – Teil 28: Bestimmung der Geruchsstoffemissionen aus Bauprodukten mit einer Emissionsprüfkammer“, einem Verfahren zur Bewertung des Geruchs von Bauprodukten und Innenraumemissionen, bei der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditiert. Um das in der Norm beschriebene Verfahren auf seine Anwendbarkeit und Zuverlässigkeit zu untersuchen, ist das IBP Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Sensorik des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) und begleitender Partner in einem mehrjährigen Pilotprojekt des Umweltbundesamts. In dessen Rahmen werden Bauprodukte sensorisch untersucht, um Anwendungshinweise für das Bewertungsverfahren und potenzielle Geruchsschwellen zu ermitteln, wie sie beispielsweise in Vergaberichtlinien für das Umweltzeichen Blauer Engel eingeflossen sind. Im Fokus steht die Erzeugung objektiver Daten für die Geruchsentwicklung von Bauprodukten und deren Auswirkungen auf die Innenraumluftqualität. Zudem soll das standardisierte Verfahren die Entwicklung geruchlich verbesserter Produkte fördern.

Das sensorisch geschulte Panel des IBP besteht aus bis zu 30 Testpersonen beiderlei Geschlechts, die keine Einschränkung der Geruchsempfindung aufweisen und deren sensorische Leistungsfähigkeit regelmäßig überprüft wird. Dieses Vorgehen der Fraunhofer-Wissenschaftler entspricht den Vorgaben der Norm. Dieses Panel hat den Geruchsemissionen von Bauprodukten pi-Werte als Intensitäten zugeordnet. Die pi-Werte, Zahlenwerte für die Bewertung der empfundenen Intensität (perceived intensity pi), entsprechen einer definierten Aceton-Konzentration. Die objektivierbare Aceton-Referenzskala verknüpft die empfundene Intensität mit definierten Aceton-Konzentrationen in der Luft. Hierbei wird der Geruchsschwelle von Aceton (20 mg/m³) der Wert »0 pi« zugeordnet. Die Zunahme der empfundenen Intensität um 1 pi entspricht jeweils einer Erhöhung der Aceton-Konzentration um 20 mg/m³. Die pi-Skala umfasst in der Regel einen Bereich von 0 pi bis 16 pi, das entspricht einem Konzentrationsbereich von 20 bis 340 mg/m³ Aceton.

In einem weiteren Schritt hat das IBP den pi-Werten eine deskriptive Skala zugeordnet, die unter dem Namen „Smell Intensity Level – SmILe“ die Ergebnisse der Geruchsbewertung von Bauprodukten verständlicher gestalten und eine verbale Einschätzung der potenziell zu erwartenden geruchlichen Beeinträchtigung durch Bauprodukte bieten soll. Für die SmILe-Skala wurden die IBP-Geruchstester mit Hilfe des Aceton-Referenzmaßstabes geschult und kalibriert. Die Beschreibungen reichen von »kaum wahrnehmbar« (pi-Wert 0 bis 1) bis zu »extrem stark« (pi-Wert 13 bis 16).

Artikelnummer: cci35261

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