Passivhaustagung: Nachhaltige Lösungen für Neubau und Sanierung

Fachleute aus aller Welt versammelten sich am 22. und 23. April auf der Internationalen Passivhaustagung in Darmstadt. Die Veranstaltung war zugleich ein Jubiläum – nur wenige Kilometer vom Kongresszentrum entfernt wurde vor 25 Jahren das erste Passivhaus gebaut.

(Abb. Passivhaus Institut) Eine auf der Tagung vorgestellte Studie belegt auf dieser Basis die Dauerhaftigkeit des Konzepts. Passivhäuser kombinieren vor allem eine hohe Energieeffizienz mit Komfort. Ob Neubau oder Sanierung, Einfamilienhaus oder Büroturm – weltweit erfüllen inzwischen mehrere zehntausend Gebäude die Kriterien des hoch energieeffizienten Standards.

„Mehr als ein Drittel der in den Industrieländern verbrauchten Energie fließt in den Betrieb von Gebäuden, vor allem in die Beheizung. Beim Passivhaus ist dieser Verbrauch um etwa 90 % verringert“, so Prof. Wolfgang Feist, der das erste Passivhaus gebaut hat. Voraussetzung seien eine gute Wärmedämmung, dreifachverglaste Fenster, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine luftdichte Gebäudehülle und Sorgfalt beim Vermeiden von Wärmebrücken. Zusätzliche Investitionen werden bei einem Passivhaus durch die niedrigen Betriebskosten innerhalb weniger Jahre ausgeglichen.

Insgesamt präsentierten auf der Internationalen Passivhaustagung in Darmstadt mehr als hundert Referenten aktuelle Projekte und Lösungsansätze. Im Bereich der energieeffizienten Baukomponenten lag ein besonderer Schwerpunkt auf der Wohnungslüftung – in diesem Rahmen wurde auch der diesjährige „Component Award“ vergeben. Zu den regionalen Schwerpunkten der Tagung zählten im Jubiläumsjahr unter anderem Nordamerika, China und die warmen Klimazonen.

Die vom Passivhaus Institut organisierte Internationale Passivhaustagung findet seit 1996 an jährlich wechselnden Orten statt. Seit der Premiere vor 20 Jahren war sie zum ersten Mal wieder zurück in Darmstadt. Mitveranstalter in diesem Jahr waren die Stadt Darmstadt, der Fachbereich Bauingenieurwesen der Hochschule Darmstadt und die Universität Innsbruck. Schirmherr war der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.

Artikelnummer: cci43398

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