Smart Home: Verbraucher fühlen sich unzureichend informiert

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Verbraucher sehen in Smart-Home-Konzepten Potenzial zur Senkung ihrer Energiekosten, fühlen sich aber nur unzureichend informiert über die Risiken, etwa in Form von Cyberattacken oder Eingriffen in die Privatsphäre.

Einschätzung zu Szenarien aus dem IT-Bereich bei Smart-Home-Produkten (Abb. 11 der dena-Analyse)
Zu diesem Ergebnis kommt eine onlinegestützte Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (dena) im Rahmen der Analyse „Akzeptanz und Vertrauen von Verbrauchern. Einflussgrößen, Herausforderungen und Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Digitalisierung der Energiewirtschaft“, an der 507 Verbraucher teilnahmen, rund ein Viertel davon Nutzer von Smart-Home-Anwendungen. Die Befragung fokussierte auf die Altersgruppe 25 bis 40 Jahre im urbanen Raum, von der tendenziell eine höhere Affinität zu Smart Homes gegenüber dem Bevölkerungsdurchschnitt zu erwarten ist. Sie entstand im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten dena-Projekts „Analysen und Dialogprozesse zur Unterstützung der Digitalisierung im Bereich Energie, Energieeffizienz und erneuerbare Energien“ (DIGI4E).

„Die Ergebnisse belegen ein breites Informationsdefizit und ein Misstrauen in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit der Anwendungen. Hier sind insbesondere die Anbieter von Smart-Home-Lösungen gefragt, den Informationsbedürfnissen ihrer potenziellen Kunden stärker gerecht zu werden“, so Philipp Richard von der dena. Gelinge es nicht, die nötige Verbraucher-Transparenz herzustellen, könnte das Informationsdefizit zur Achillesferse für die Akzeptanz von Smart-Home-Produkten werden.

Über 60 % der Befragten bemängelten unzureichende Informationen über Datenschutz und IT-Sicherheit, Anwendungsfelder, Produktangebote und Kosten beim Thema Smart Home und vernetzte Haushaltsgeräte. Gefragt, welche Bedrohungsszenarien als potenziell realistisch eingeschätzt werde, benannten 64 % den Datendiebstahl, 60 % die Fernsteuerung von Geräten durch Eingriffe in das Netzwerk und 59 % den unerlaubten Türzugang durch Hacker. Als geeignete Maßnahmen, um Datenschutz und IT-Sicherheit von Smart-Home-Produkten besser bewerten zu können, führten 57 % höhere gesetzliche Vorgaben an, nahezu gleichauf mit stärkerer Kontrolle und mehr Transparenz der Datenschutzrichtlinien. Für die Schaffung von Gütesiegeln und Zertifikaten sprachen sich noch 31 % aus.

Bei aller Bedeutung von Datenschutz und Datensicherheit scheinen jedoch weitere Faktoren die Entscheidung beim Kauf von Smart-Home-Applikationen wesentlich mitzubestimmen: Mit 71 % rangiert die Kompatibilität an vorderster Stelle, gefolgt von der Energieeinsparung mit 61 %. IT-Sicherheit mit 46 % und Datenschutz mit 43 % rangieren hier nur im Mittelfeld, zusammen mit der Gewährleistung von Service (45 %).

Die Ergebnisse der dena-Analyse und weitere Ergebnisse früherer Untersuchungen sind unter shop.dena.de herunterladbar. Wir haben uns für Sie durchgeklickt. Mitglieder finden den Direktlink zur Analyse auf Seite 2.

Artikelnummer: cci61067

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