Knapp 15 Mrd. € Fehlerkosten am Bau

2017 sind 14,9 Mrd. € am Bau in den Sand gesetzt worden. Angesichts dieser Riesensumme kann man sich fragen, wer am meisten für die Entstehung von Fehlerkosten verantwortlich ist

Aus Sicht der 150 befragten Bauunternehmer sind dies die Verursacher der Fehlkosten am Bau. (Abb. BauInfoConsult)
Die Düsseldorfer Marktforscher BauInfoConsult sind dieser Frage in ihrer Jahresanalyse nachgegangen. Betrachtet man die Ansichten der jeweiligen Berufsgruppen am Bau, sieht es so aus, dass jede Berufssparte eher lieber mit dem Finger auf die anderen Akteure zeigt. So sehen 35 % der Bauunternehmer insbesondere die Arbeit der Architekten als Fehlerkostenquelle Nummer eins an. Allerdings fassen sich einige Bauunternehmer bei dieser ärgerlichen Thematik auch an die eigene Nase – 31 % sehen ihre eigene Sparte als Verursacher von Fehlerkosten.
Jeder vierte befragte Bauprofi sieht die Behörden (25 %) und die öffentlichen Bauherren (23 %) als ausschlaggebende Fehlerkostenquelle an. Überraschend: Nur 11 % sehen die Fachhandwerker als primäre Fehlerkostenverursacher.
 

Artikelnummer: cci62549

Ein Kommentar zu “Knapp 15 Mrd. € Fehlerkosten am Bau

  1. Gut, das wir anfangen, die Probleme in der Branche bei „klassisch geplanten“ Projekten auch öffentlich zu kommunizieren.
    Welche Gewichtung wem zukommt lässt sich trefflich diskutieren, ist jedoch müßig.
    Letztlich zeigt die Nachkalkulation in der Ausführung Lüftung Klima ein „Margin Slipping“ von 4-10% um einen flüssigen Bauablauf ohne Juristische Einlagen bis zur Abnahme zu erreichen.
    ca. 30% davon beruhen auf internen Ursachen, 60% aus der Differenz Ausführungsplanung zum „as build“ Endzustand, 10% aus der Bauablaufplanung, Bauablauführung und Koordinationsmehraufwand.
    Durch Kreativität in der Abrechnung und Einkauf lässt sich das Ergebnis in 70% der Fälle nochmals um 2-5% Aufbessern. Eine Verbesserung der kalkulierten Marge ist eher selten.

    Ein Zustand also, mit dem sich leben lässt!?
    Kalkulatorisch ja- seit Mitte 90 gibt es keine wesentlichen Änderungen dieses Ergebnisses.
    Aber:
    Die negativen Auswirkungen auf die funktionale Qualität des Werkes über den Lebenszyklus sind erheblich- wie im Bestand festzustellen ist.
    Das Vorhalten von Resourcen für die „on site work arounds“ werden schwieriger.
    Die Akzeptanz in der nachrückenden Generation für unstimmige virtuelle Modelle des Werkes sinkt.

    Das Potential einer Verbesserung der Situation? Wir könnten 30% mehr Anlagen in der LüKK TGA bauen mit der gleichen Mannschaft bei steigender funktionaler Qualität.

    Der Weg dahin ist lang…z.B. gibt es nicht einmal ansatzweise ein Daten Austauschformat zu 3D Luftkanalkonstruktionen, die eine Ausführungsplanung in der Ausführung nutzbar machen. Mit dem Kniff- Erstellung der Montageplanung innerhalb 4 Wochen nach Auftragserteilung „ergaunert“ man sich also die komplette Neukonstruktion, die mangels Möglichkeit der verlässlichen Kollisionsprüfung meist Makulatur zur Bedienung des Vertragspunktes ist.

    Es gibt also einiges zu regeln im Netzwerk der Verantwortlichen, zu denen wir alle gehören.

    Auf welcher Plattform soll das passieren?

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