Luftkonditionierung bei Mineralwasserproduktion

Bild nach Abschluss der Installation (Abb. © Carel)
Die Ferrarelle S.p.A., ein Produzent von Mineralwasser, wurde im Januar 2005 gegründet und beschäftigt heute rund 370 Mitarbeiter. Das Unternehmen hat eine neue Produktionsanlage für recyceltes PET in Presenzano/Italien fertiggestellt, wo es PET-Behälter aus Materialien herstellen wird, die aus der getrennten Abfallsammlung stammen, und neue Flaschen mit 50 % recyceltem PET. Bei diesem industriellen Produktionsprozess laufen die Flaschen auf Förderbändern mit einem Wasser enthaltenden Schmiermittel. Die relative Luftfeuchtigkeit muss oberhalb des Schwellenwerts von 35% rel. Feuchte bleiben, um die Verdunstung der Wasseranteile im Schmiermittel zu verhindern. Ist die Raumluft-Feuchtigkeit zu niedrig, verdunstet das Wasser, wodurch die Flaschen von den Bändern fallen. Dies bedeutet einen Maschinenstillstand und eine daraus resultierende Verschlechterung der Effizienz. Spezielle Förderbänder bewegen die Produkte zwischen den einzelnen Stationen auf der Produktionslinie; diese werden ständig geschmiert, um den korrekten Lauf der Flaschen zu gewährleisten, aufrecht und nahe beieinander platziert. Wenn die Feuchtigkeit niedrig ist, verschlechtern sich die Eigenschaften des Schmiermittels und die Flaschen kippen um; die Maschine muss dann angehalten werden, damit die Flaschen wieder in die richtige Position zurückgestellt werden können. 

Lösung
Carel hat daraufhin die bestehende RLT-Anlage überprüft. Es stellte sich heraus, dass ein luftleitungsgebundenes Befeuchtungssystem nicht möglich war. Daher schlugen die Berater von Carel ein Direktraum-System vor, das aus einer Pumpenstation mit einer Kapazität von 80 l/h und fünf Gebläsen, die in zwei Zonen unterteilt sind, besteht. Der erforderliche Sollwert liegt bei etwa 45 % für die relative Luftfeuchtigkeit und zwischen 15-18 °C für die Temperatur. Die Wintermonate sind besonders kritisch, da die Außentemperaturen niedrig sind und die relative Luftfeuchtigkeit stark sinkt, wenn die Luft vor dem Eintritt in den Produktionsbereich erwärmt wird. Dies ist daher der Zeitraum, in dem eine erhöhte Befeuchtung notwendig ist, um die gewünschten Bedingungen zu erreichen. Die Befeuchtungsanlage kann über die Gebäudeleittechnik (GLT) ferngesteuert werden. Dafür liefert ein in der Anlage installierter Messfühler ein Signal für die relative Luftfeuchtigkeit. Der Befeuchter startet nur, wenn auch das Lüftungsgerät in Betrieb ist. Der Sollwert wurde auf 45 % +/- 5 % festgelegt, wobei die Befeuchtungsleistung so nahe am Sollwert moduliert wurde, dass eine ausgezeichnete Präzision gewährleistet ist. Das Wasser wird in feine Tröpfchen (Aerosole) zerstäubt, die beim Kontakt mit der Luft auf natürliche Weise verdunsten; das Endergebnis ist die zusätzliche Befeuchtung der Luft bis zum Erreichen der gewünschten Bedingungen. Das Befeuchtungssystem wurde im kritischsten Bereich der Anlage installiert, wo sich die Hauptproduktionslinien befinden (Abb. 1.b). Die Pumpenstation (Abb. 1.c) hingegen wurde aus Bequemlichkeitsgründen hinsichtlich der Installation, der Verkabelung und der Wartung in der Nähe des Technikbereichs installiert. Die Gebläseköpfe verteilen die Befeuchtungslast entsprechend dem tatsächlichen Bedarf. Die gewünschten Umgebungsbedingungen werden mit geringen Betriebs- und Wartungskosten erreicht.

Artikelnummer: cci89298

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