Querschiesser: Corona-Studie-Update

Im Mai hatte die Querschiesser Unternehmensberatung GmbH die Corona-Lage im SHK-Handwerk untersucht. Jetzt gibt es eine erneute Untersuchung.

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Im Mai hatte die Querschiesser Unternehmensberatung GmbH die Corona-Lage im SHK-Handwerk untersucht und darauf hingewiesen, dass das Reaktionsmuster der Handwerker gut durch das Modell der „Hype Curve“ erklärt werden kann. Querschiesser hatte rund 700 zufällig ausgewählte SHK-Handwerker zu Corona-bedingten Änderungen in ihren Betrieben befragt. Die Verteilung der Antworten zeigte, dass eine Vielzahl von Betrieben die Zwangslage für sich positiv genutzt hat.

Hier Fakten aus der Umfrage vom Mai:
– Knapp über die Hälfte der befragten SHK-Handwerker hatte im April/Mai ihre betrieblichen Prozesse geändert. Abgesehen von den üblichen Hygienemaßnahmen wurde vor allem die Entzerrung der Montagekolonnen erwähnt. Die Gruppen wurden verkleinert, der Kontakt zwischen den Gruppen reduziert. Gleichzeitig wurde die interne Kommunikation ersatzlos gestrichen (Team-Meetings), oder kontaktlos gestellt (interne Mailverteiler) und die Mitarbeiter mit digitalen Geräten (Telefon, Laptop) ausgestattet.
– Ein Viertel der Handwerker, die ihre Prozesse angepasst hatten, führte aus, dass es die ergriffenen Veränderungsmaßnahmen auch nach der Corona-Krise beibehalten will. Auf dem neuen Niveau wollen vor allem jene Handwerker bleiben, die in Digitalisierung ihrer Monteure investiert hatten. Auch gute Erfahrungen haben Handwerker gemacht, die den Zugang der Monteure zur Ware neu organisiert hatten. Stop-over zur Materialaufnahme im Abhollager des Großhandels und/oder im eigenen Materiallager wurden dauerhaft durch bessere Planung ersetzt.
– Ein Sechstel der befragten Handwerker ist bei der Implementierung der Anpassungsmaßnahmen auf Widerstand der Mitarbeiter gestoßen. Der zusätzliche Zeitbedarf stört, die Dokumentationspflicht wird als unangenehme Kontrolle wahrgenommen. Aber auch die Kunden machten Schwierigkeiten, entweder weil sie laut Querschiesser übervorsichtig oder uneinsichtig waren.
– Ein Drittel der Handwerker berichtete, dass auch die Endkunden die Handwerker zu Prozessänderungen aufforderten. Sie wollten Kontakte vermeiden und verschoben Aufträge und/oder verlangten vom Handwerker bei der Ausführung besondere Hygienekonzepte.
– Die veränderten Auftragsmöglichkeiten haben nicht wirksam zu neuen Geschäftsideen geführt. Drei Prozent der befragten Handwerker betrachten allerdings das Heizungsgeschäft mit neuen, positiven Augen.

Zwei Monate später scheinen sich laut Querschiesser diese Tendenzen zu bestätigen. Die Panik im Handwerk sei verraucht, das Geschäft laufe wieder normal.

Unter „Anhänge“ ist ein PDF (29 Seiten) der Studie „Die Effekte der Corona-Krise auf das SHK-Handwerk: Die unterschätzte zweite Hälfte einer Hype Curve“ zu finden. Darin sind die Ergebnisse von Mai und Ende Juni zusammengetragen. Der Text in schwarzer Farbe ist die Corona-Studie von Anfang Mai. Der Text in roter Farbe ist das Update von Ende Juni. Die Darstellung lässt erkennen, wie sich nicht nur die Daten, sondern auch die Interpretationen angepasst haben.

 

Artikelnummer: cci89090

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