Strabag verliert Großkunden

Umsatzeinbuße von etwa 550 Mio. € (rund 50 %) macht grundlegende Reorganisation nötig.

(Abb. © auremar/Fotolia.com) Der zwischen der Strabag Property and Facility Services GmbH Deutschland (SPFS) und der Deutschen Telekom bestehende Vertrag über Facility Management-Dienstleistungen (Bewirtschaftung von Immobilien, technischen Anlagen, Rechenzentren und Funktürmen) endet spätestens zum 30. Juni 2019. Die Deutsche Telekom wird diese Leistungen an einen anderen Dienstleister vergeben. Die heutige Strabag PFS und ehemalige DeTeImmobilien war vor ihrem Verkauf im Jahr 2008 an Strabag eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Telekom.

Strabag PFS verliert damit eine Großkundin mit einem jährlichen Umsatz von etwa 550 Mio. € und muss sich grundlegend reorganisieren. Die mit der Restrukturierung im Zusammenhang stehende einmalige Ergebnisbelastung wird mit einem mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag angenommen. Vor diesem Hintergrund erscheint die für 2017 angestrebte EBIT-Marge des Strabag SE-Konzerns von zumindest 3 % ambitioniert, aber noch erreichbar. Der jährliche Umsatzentfall wird sich erst ab 2019 auswirken.

„Die Deutsche Telekom ist der größte Kunde von SPFS. Ohne diesen wird die Leistung von SPFS ab 2019 zunächst substanziell sinken. Es muss uns gelingen, das Neugeschäft zu stärken und das Bestandskundengeschäft auszubauen. Der weltweite Trend zur Digitalisierung der Immobiliendienstleistung wird dabei eine große Rolle spielen“, so Strabag

Betroffen sind rund 3.300 Mitarbeiter, die bislang ausschließlich für die Deutsche Telekom tätig waren, etwa 800 sind verbeamtet. „Die Beschäftigungssituation ist vor allem mit Blick auf die soziale Verträglichkeit zu klären. Wir hoffen jedoch, die Mitarbeiter mit ihrem Know-how im Strabag-Konzern behalten zu können.“, so Hannes Truntschnig, Strabag-SE-Vorstandsmitglied und SPFS-Aufsichtsratsvorsitzender.

Insgesamt zählt die SPFS-Gruppe, zu der auch die DIW Instandhaltung GmbH, die Strabag Facility Services GmbH und die Strabag Residential Property Services GmbH gehören, über 10.000 Mitarbeiter, die eine Leistung von über € 1,1 Mrd. € erwirtschaften.

Artikelnummer: cci55295

Ein Kommentar zu “Strabag verliert Großkunden

  1. „Betroffen sind rund 3.300 Mitarbeiter, die bislang ausschließlich für die Deutsche Telekom tätig waren, etwa 800 sind verbeamtet.“
    Frage: wie können in einem privatwirtschaftlichen Betrieb „verbeamtete“ Menschen angestellt sein? Da stimmt doch was nicht – oder?

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