Klimatisierung einer Schokoladenproduktion

Das Werksgelände von Ritter Sport in Waldenbuch (Alle Abb. © Ritter Sport) Vom einzigen Werk im schwäbischen Waldenbuch aus exportiert die Alfred Ritter GmbH & Co. KG ihre Leckereien in mehr als 100 Länder. Engie Deutschland erhielt einen Auftrag, den energeibedarf innerhalb der Produktion zu senken : „Wir freuen uns, dass wir
unsere Expertise rund um Energiesparmaßnahmen für Ritter Sport einsetzen können. Dabei
handelt es sich für uns um ein Projekt mit Vorbildcharakter für viele Lebensmittelhersteller“,
sagt Daniel Münch, Energiemanagement-Experte bei Engie Deutschland und verantwortlich
für das Projekt. „Denn bei der Herstellung von Schokolade kommt es – wie bei vielen
Lebensmitteln – auf exakt definierte Produktionsbedingungen an. Wir stellen sicher, dass diese Bedingungen eingehalten werden und der Energieverbrauch zur Klimatisierung des Gebäudes zukünftig um 50 Prozent geringer ausfällt.“

Weniger Energie, weniger CO2
Der Auftrag umfasste ein Komplettpaket aus diversen Einzelleistungen zur Energieeinsparung in einem Produktionsgebäude. Dadurch reduzierte sich der Koordinationsaufwand für den Schokoladenhersteller auf ein Minimum. Engie Deutschland entwickelte zunächst ein individuelles Anlagenkonzept mit einem Investitionsvolumen von 445.000 €, das die spezifischen Kundenanforderungen erfüllte. Die geplanten Maßnahmen stellte das Team vor Ort innerhalb von elf Monaten fertig. Währenddessen konnte der
Produktionsbetrieb ohne jegliche Produktionsverschiebungen und unter Einhaltung höchster
Anforderungen weiterlaufen. Die Techniker installierten unter anderem Volumenstromregler und Temperaturfühler verteilt auf 26 Zonen und vier Gebäudeebenen im Werk, die fortan die Zu- und Abluft bedarfsgerecht regeln; dadurch wird die durchschnittlich geförderte Luftmenge von bisher 300.000 m³/h auf rund 165.000 m³/h gesenkt. Darüber hinaus wurde die vorhandene Regelungstechnik um rund 400 weitere Datenpunkte aufgerüstet. Diese Maßnahmen bieten mehrere Vorteile: So werden ab sofort nicht nur die speziellen
Raumklimaanforderungen präziser eingehalten, sondern auch der Energieverbrauch wird
deutlich gesenkt: Der Tafelschokoladenhersteller reduziert den Energieverbrauch zur Klimatisierung des Produktionsgebäudes um mehr als 50 % und spart damit insgesamt 130.000 €/Jahr. Davon entfallen 77.000 € auf Strom, 26.000 € auf Wärme und 27.000 € auf
Kälte. Dazu kommt, dass der ökologische Fußabdruck durch die Maßnahmen deutlich
reduziert wird: Jahr für Jahr spart Ritter Sport nun zusätzlich mehr als 600 Tonnen CO2 ein.

Nicht nur die Raumklimaanforderungen werden erfüllt, außerdem spart die Maßnahme deutlich Energie ein Gefördert durch das BMWI
Aufgrund dieser nachhaltigen Reduzierung der Energiekosten und der CO2-Emissionen erhält
Ritter Sport eine Förderung vom Staat: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(BMWI) unterstützt die Maßnahmen zur Stromeinsparung als besonderes Beispiel für
Energieeffizienz in der Industrie mit einem sechsstelligen Betrag. Die Förderung verkürzt die
Amortisationszeit für Ritter Sport um zwei Jahre auf insgesamt nur dreieinhalb Jahre. Auch
dazu lag die komplette Organisation bei Engie – von der Fördermittelbeantragung bis hin zum Fördernachweis. Das Effizienzprojekt startete im Februar 2019, bereits im Dezember 2019 wurde das Projekt abgeschlossen. Seit Februar 2020 liegt der Förder- und Einsparnachweis vor und Ritter Sport profitiert von den prognostizierten Energie- und CO2-Einsparungen.

Artikelnummer: cci89283

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